the magic spiral

Dieses Bild zeigt das prunkvolle Treppenhaus eines Schlosses, das im Jahr 1890 südlich von Paris errichtet wurde. Der Architekt folgte dem Geist der Belle Époque – einer Ära, in der Form und Funktion zu einem tänzerischen Gleichklang verschmolzen. Nur sieben Jahre später, im Jahr 1897, entstand direkt nebenan ein zweites, beinahe spiegelgleiches Anwesen. Beide Gebäude standen zunächst unabhängig nebeneinander, verbunden nur durch ihre architektonische Seele.

Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1919, kam es zu einem Wendepunkt: Ein Besitzerwechsel vereinte die beiden Schlösser unter einem neuen Dach. Umbauten folgten. Fassaden, Flügel und Flure wurden verbunden – und aus zwei Anwesen wurde ein einziges majestätisches Ensemble. Das Herzstück dieser Transformation: das zentrale Treppenhaus. Seine geschwungene Form, die filigranen Geländer und der sanft einfallende Lichteinfall wirken wie ein Standbild der Vergangenheit – eingefroren in Eleganz.

Der letzte bekannte Besitzer war ein iranischer Ingenieur, der das Anwesen mit neuen Ideen beleben wollte. Doch ein erbitterter Streit mit dem früheren Eigentümer eskalierte. Im Jahr 1999 wurde er schließlich vom Gelände verwiesen – das Schloss verlor damit seine letzte Seele. Seitdem steht es leer. Die Uhren scheinen hier stillzustehen, doch das Licht, das über die Stufen tanzt, erzählt weiter von jenen Tagen voller Glanz und Geheimnisse.