balkonien

Abchasien, ein Land der faszinierenden Gegensätze. Auf der einen Seite das Schwarze Meer, dessen unendliche Weite den Horizont verschlingt, auf der anderen Seite die majestätischen, dicht bewachsenen Berge, deren Spitzen sich im Nebel verlieren. Ein Land, das nur wenige kennen und das offiziell gar nicht existiert, aber für mich in diesem Augenblick lebendig und voller Schönheit ist. Ich stehe auf dem Balkon eines alten Sanatoriums, das längst von der Zeit und der Natur zurückerobert wurde. Die Wände sind von Efeu überwuchert, die Balken knarren leise im Wind, doch die Aussicht ist unvergleichlich. Vor mir breitet sich das Schwarze Meer aus, sein tiefblaues Wasser glitzert im Licht der untergehenden Sonne. Die Farben des Himmels vermischen sich zu einem feurigen Spektakel aus Rot, Orange und Violett, während die Sonnenstrahlen die Landschaft in warmes Licht tauchen. Es ist ein Moment der vollkommenen Stille. Das einzige Geräusch ist das sanfte Rascheln der Bäume, deren Äste im Wind schwingen, und in der Ferne das leise, beruhigende Rauschen der Wellen. Diese Naturgeräusche wirken beruhigend, fast hypnotisch. In diesem Augenblick scheint die Welt stillzustehen, und all die politischen und geografischen Komplikationen, die Abchasien umgeben, verlieren an Bedeutung. Ich vergesse, dass ich mich in einem Land befinde, das auf vielen Karten gar nicht existiert, und werde eins mit der friedlichen Szenerie, die mich umgibt. Es ist, als würde dieser Ort eine eigene, stille Wahrheit erzählen – jenseits von Grenzen, jenseits von Anerkennung, eine Wahrheit, die nur die Natur versteht.