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365 days of hope

Fotograf: Kai-Patric Fricke
Land: Abchasien
Limitation: 50 Stück

20,00 1.740,00 




Art-Nr.: KF-287 Kategorien: , Schlagwörter: , , , , , , ,

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Fotograf: Kai-Patric Fricke
Land: Abchasien
Limitation: 50 Stück

Emotionen hinter dem Bild

Dieses Gebäude wurden von 1900 bis 1913 erbaut. Es handelt sich dabei um die Ruinen von insgesamt drei Sanatorien. Erbaut wurden sie von Nikolai Nikolaevich Smetsky, einem Philanthrop und Unternehmer, der 1852 in Moskau geboren wurde. Die Geschichte der Gebäude ist einzigartig und nahezu unglaublich! So baute der russische Unternehmer, dessen Familie durch den Handel mit Holz reich wurde, seiner an Tuberkulose erkrankten Frau einen Palast mit 365 Zimmern, die allesamt nach Süden zum Schwarzmeer ausgerichtet waren. Zuerst möchte ich jedoch auf die Geschichte des Paares eingehen. Im Jahr 1882 heiratete Nikolai Smetsky die Tochter von Georgy Dmitrievich Filimonov, einem russischen Archäologen und Kunsthistoriker. Olga hatte dieselben charakterlichen Züge wie ihr Mann Nikolai, sie war äußerst barmherzig, gütig und hilfsbereit. Als das Paar 1889 die abchasische Stadt Sochumi besuchte, verliebte sich das Paar in die Stadt und das Klima Abchasiens und beschloss, dort Land zu kaufen und zu leben. Währenddessen verdiente Nikolai Smetsky sein Geld mit der Verarbeitung und Lieferung von Holz entlang der Wolga. Auf dem erworbenen Grundstück in Sochumi pflanzte er eine Vielzahl von außergewöhnlichen subtropischen Bäumen und Nadelgehölzen. Außerdem beschäftigte sich Nikolai leidenschaftlich mit dem Anbau von Wein und brachte den industriellen Weinanbau Ende des 19. Jahrhunderts nach Abchasien.

Als seine Frau Olga Smetsky an Tuberkulose erkrankte (zu dieser Zeit galt Tuberkulose als eine fast unheilbare Krankheit), beschloss Nikolai, sein erwirtschaftetes Vermögen und sein Wissen für die Errichtung von Sanatorien einzusetzen. Eines der Sanatorien wurde für seine Frau errichtet, jenes welches 365 Zimmer mit einem lichtdurchfluteten Meerblick hatte. 120 Meter über dem Meeresspiegel thront es noch heute im Wald über Abchasien. Ein Arzt sagte Nikolai, dass, wenn seine Frau jeden Tag in einem anderen bakterienfreien Zimmer schlafen könnte, die Luft rein sei und man so eventuell die Krankheit besiegen könne. Tatsächlich hat Olga in dem Sanatorium die vermeintlich unheilbare Krankheit besiegt. Diese fabelhafte Legende ist wirklich wahr. Im Jahr 1914 beschloss Nikolai, das im Volksmund genannte „Rote Gebäude“ an das Rote Kreuz zu übertragen, um Soldaten und Invaliden des Krieges zu behandeln. Insgesamt konnten auf dem Areal mit den drei Sanatorien ca. 600 Menschen, die an Tuberkulose litten, behandelt werden. Die Kliniken waren sehr modern und erfüllten höchste Hygienestandards. Eigentlich konnten sich damals nur gut betuchte Menschen eine Behandlung in vergleichbaren Einrichtungen leisten. Nikolai Smetsky machte es aber mit seinem Privatvermögen möglich, dass jeder Mensch auf dem Areal behandelt werden konnte. Er verfolgte mit seinen Sanatorien nie kommerzielle Ziele. Selbst die Instandhaltungskosten der Gebäude bezahlte Nikolai aus seinem Privatvermögen. Außerdem gibt es im Stadtarchiv von Sochumi Dokumente die belegen, dass Nikolai nochmals ca. 5 Millionen Rubel aus seinem Privatvermögen für den Bau der Gebäude beigesteuert hat. Nikolai Nikolaevich Smetsky gilt auch heute noch als einer der größten „Gönner“ von Abchasien. Er finanzierte viele lokale Bildungs- und medizinische Einrichtungen und leistete auch einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaft des Landes. Nachdem 1921 alle Gebäude unter der Herrschaft Stalins verstaatlicht und zu Ehren Lenins umbenannt wurden, ließen sich Olga und Nikolai in ihrem Haus nieder. Sie lebten die Zeit harmonisch miteinander, bis Nicolai 1931 an einer Hirnblutung verstarb. Olga verbrachte ihre letzten Jahre damit, Kuchen am Strand von Sochumi zu verkaufen und verdiente so ihren Lebensunterhalt, bis auch sie 1940 starb. Die imposanten Sanatorien sind durch den Zahn der Zeit und dem Georgisch-Abchasischen Krieg heute nur noch Ruinen einer längst vergessenen Zeit, dessen Geschichte wohl einzigartig in der Welt ist und hoffentlich nie vergessen wird.

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